Stadtnachricht

Inklusion heißt Beteiligung


Bündnis für Inklusion und Teilhabe: Neue starke Bündnispartner.

Das Bündnis für Inklusion und Teilhabe existiert seit 2020. Die Bündnispartnerinnen und -partner setzen sich aktiv für Inklusion ein. In diesem Jahr ist es von neun auf stolze 13 Mitglieder gewachsen. Fachbereichsleiter Christian Bergmann vom Fachbereich Familie und Soziales heißt die neuen Bündnismitglieder herzlich willkommen: „Wir sind im Bündnis eine wachsende Wunschfamilie.“ Mit den neuen Partnerinnen und Partnern wird die Expertise des Bündnisses um wichtige, fachkundige Institutionen der Behindertenhilfe ergänzt. Mit dabei sind ab sofort der Integrationsfachdienst (IFD) Rems- Murr, die Sozialintegrative Alltagsbegleitung (SOA) und die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB).

Synergieeffekte durch Bündnis

Der Integrationsfachdienst Rems-Murr (IFD) arbeitet im Auftrag des Integrationsamtes und hat seinen Sitz in Waiblingen. Er berät und begleitet Menschen mit Behinderung, die im Rems-Murr-Kreis arbeiten und dabei Unterstützung benötigen. Auch ein neues, niederschwelliges Beratungsangebot gibt es beim IFD seit diesem Jahr: Als Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) steht er Unternehmen als Ansprechpartner zur Verfügung, etwa beim Einstellen von Menschen mit Behinderung.

„Wir möchten Menschen eine Chance geben, die sonst keine bekommen“, sagt Swantje Münter, stellvertretende Leitung des IFD Rems-Murr. Der IFD berät und unterstützt Arbeitgeber und -nehmer beispielsweise in allen Fragen der finanziellen Förderung von Arbeitsverhältnissen für Menschen mit Behinderung. Durch die Mitgliedschaft im Bündnis erhofft sich Swantje Münter Synergieeffekte: „Wir erleben, dass Menschen vereinsamen. Wir vermitteln ihnen einen tollen Job, aber dann fehlen die Kontakte in der Freizeit. Das führt in eine Sackgasse der Inklusion. Die SOA ist deshalb eine wichtige Ergänzung unserer Arbeit.“

Die Sozialintegrative Alltagsbegleitung (SOA) ist ein lokaler Verein. „Wir begleiten Menschen mit Unterstützungsbedarf im Alltag, nicht Behinderte“, sagt der Leiter Ebbe Buhl. Einkaufen und die Versorgung von Lebensmitteln, Wochenpläne erstellen, aber auch mal mit zur Arbeit begleiten und sogar gemeinsam in den Urlaub gehen, so sieht die Alltagsunterstützung aus. „Heute Nacht treffe ich um 0 Uhr unsere Klienten und wir fahren zusammen zum Flughafen und gehen nach Mallorca in den Urlaub“, berichtet Ebbe Buhl. Es handelt sich um eine aufsuchende Hilfe und viel Beziehungsarbeit. Insgesamt werden 60 Klienten im ganzen Rems-Murr-Kreis unterstützt. Ebbe Buhl hofft, dass durch das Bündnis für Inklusion und Teilhabe die Kräfte gebündelt werden und sagt: „Es ist noch viel möglich in Schorndorf“. Für die Zukunft wünscht er sich einen Inklusionsbeirat in Schorndorf und arbeitet bereits gezielt darauf hin. „Zurzeit haben wir einen Studenten, der im ersten Schritt eine Klientenzufriedenheitsbefragung durchführt,“ anschließend soll eine Interessensvertretung innerhalb der SOA entstehen. Langfristig ist das Ziel ein Inklusionsbeirat, der an den Gemeinderat angedockt ist. Eine Herzensangelegenheit ist ihm die Idee einer Partnervermittlung, die pädagogisch begleitet werden soll.

Zielgruppe sichtbar machen

Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) existiert seit 2018 und ist nach dem Bundesteilhabegesetz Beraterin für Menschen mit Teilhabebeeinträchtigung. „Wir sind Wegweiser, Navigator und Lotse für Ratssuchende auf dem Weg zur Teilhabe“, so der Leiter der EUTB Schorndorf, Uwe Wünstel. Die EUTB dient als erste Ansprechstelle, wenn man eine Einschränkung hat oder von Behinderung bedroht ist. Die große Besonderheit der EUTB ist, dass sie ergänzend und unabhängig berät. An fast jeder Beratungsstelle erhält man auch eine Peerberatung. Das bedeutet, Menschen, die selbst eine Einschränkung haben, führen die Beratung durch. Dadurch bekommt man einen ganz anderen Zugang und kann sich viel leichter öffnen. „Das ist gelebte Inklusion“, sagt EUTB- Angestellter Steve Matutis. Die Arbeit ist nicht ergebnisorientiert und es wird keine Fallakte angelegt. Es geht um den Menschen. „Die Aufgabe der EUTB ist den Blumenstrauß an möglichen Beratungsstellen dem Ratsuchenden vorzustellen, damit er dann selbst wählen kann“, so Uwe Wünstel. Ziel ist die Zielgruppe sichtbar zu machen. Dies erhoffen sie sich durch die Zusammenarbeit im Bündnis für Inklusion und Teilhabe.

Den Begriff Inklusion mit Leben zu füllen, ist die wichtigste Aufgabe des Bündnisses. „Wir stellen uns immer die Frage: Was braucht der Mensch, um seinen Platz in der Gesellschaft einnehmen zu können?“, so Christian Bergmann. „Mit dem Aktionsplan Schorndorf inklusiv ist inhaltlich ein Anfang geschaffen und wir bewegen uns mit dem Bündnis in die richtige Richtung.“

Alle Informationen rund um das Thema Inklusion, über das Bündnis für Inklusion und Teilhabe und den Aktionsplan „Schorndorf inklusiv“ sind bei Lillemor Nähr und Lena Rosteck, Fachstelle Inklusion im Fachbereich für Familie und Soziales erhältlich. E-Mail Inklusion(at)Schorndorf.de, Telefon 602-3319 und online unter www.Schorndorf.de/Inklusion.