Stadtnachricht

Was Kriege bedeuten


Reservisten und Kammeraden der Feuerwehr gedachten ebenfalls den Opfern

Vergangenen Sonntag fand auf dem Alten Friedhof die Gedenkfeier zum diesjährigen Volkstrauertag statt.

Oberbürgermeister Hornikel mahnte in seiner Rede, die Menschen die unter Krieg und Gewalt leiden, nicht zu vergessen und alles dafür zu tun, dass sich Kriege nicht wiederholen. „Der Weg zum Frieden kann dabei nirgendwo besser gestartet werden als auf einer Kriegsgräberstätte, weil uns hier eindrücklich bewusstgemacht wird, was Krieg bedeutet“, so Hornikel. Als kleines Symbol des Friedens sieht er auch den im Juni gepflanzten Ginkgobaum aus einem Samen eines Baumes, der den Atombombenabwurf in Hiroshima 1945 überlebt hat. „Für mich verkörpert dieses Bäumchen sowohl Gedenken an das Geschehene als auch ein Zeichen der Hoffnung im Augenblick des Krieges“, sagte OB Hornikel.

Er gedachte in seiner Rede auch allen Soldatinnen und Soldaten, die gerade in der Ukraine Tag für Tag ihr Land verteidigen, Zivillisten in der Ukraine und allen Geflüchteten. „Unser Mitleid gilt aber auch den getöteten russischen Soldaten, die diesem verbrecherischen Krieg nicht ausweichen konnten und oft sogar mit einer falschen Wahrheit in die Pflicht genommen wurden“, so Hornikel.

Sebastian Goltz, Schüler des Max-Planck-Gymnasiums, hob in seiner Ansprache denOB Bernd Hornikel und Ehrenbürger Roland Wöhr bei der Kranzniederlegung enormen Stellenwert des Volkstrauertages hervor. Mit immer weniger werdenden Zeitzeugen, die von eigenen Erfahrungen berichten können, sei es umso wichtiger das Gedenken an die Kriege und Opfer hochzuhalten und in den Fokus der jüngeren Generationen zu stellen. Lange Zeit galt der Frieden in Europa als Selbstverständlichkeit, der Krieg in der Ukraine habe allen gezeigt, wie zerbrechlich dieser Frieden eigentlich ist.

Toleranz sei der Schlüssel für ein friedvolles Zusammenleben. Dass es auch in Deutschland vielerorts an Toleranz fehle, sei ihm kürzlich bei einem Besuch in Berlin aufgezeigt worden. Synagogen müssten von Sicherheitspersonal bewacht werden und Gläubige fürchten sich vor Übergriffen. „Durch das Gedenken zeigen wir, dass vergangene Kriege, Schicksale und Tote nicht vergessen sind, und man viele Schlüsse für die Zukunft aus diesen schlimmen Erfahrungen ziehen sollte“, so Goltz.

Am Volkstrauertag nahmen auch einige Stadträtinnen und Stadträte sowie Mitglieder der Reservisten und der Freiwilligen Feuerwehr Schorndorf sowie Schorndorferinnen und Schorndorfer teil. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch den CVJM Posaunenchor Schorndorf.