Stadtnachricht

Katastrophenjahr 1923?


Hyperinflation, Ruhr-Krise und extremistische Umsturzversuche - das Jahr 1923 gilt als eines der dramatischsten Krisenjahre der deutschen Geschichte. Der Historiker Oliver Hemmerle erläutert die Geschehnisse vor 100 Jahren in seinem Vortrag am Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr im Stadtmuseum Schorndorf. Der Heimatverein Schorndorf organisiert die Veranstaltung „Krisen, Inflation und Putschversuche - 1923 als reines Katastrophenjahr?“ und lädt gemeinsam mit dem Stadtmuseum ein. Der Vortrag ist kostenfrei und findet im Obergeschoss des Stadtmuseums statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Hemmerle geht auf die verschiedenen Krisen ein. Gleichzeitig nimmt er aber auch andere wichtige Entwicklungen in den Blick: 1923 nahm im Deutschen Reich das Radio seinen Betrieb auf, es etablierte sich der Begriff „Welt-Kunst“ und unter Gustav Stresemann trat die erste „Große Koalition“ hervor. Deshalb fragt er: War 1923 doch nicht nur ein reines Katastrophenjahr? Und kann man komplexe und längerfristige Entwicklungen überhaupt an einer Jahreszahl wie 1923 symbolisch festmachen? Können wir aus 1923 etwas für die Bewältigung unsere heutigen Krisen lernen?

Hemmerle ist seit 2022 akademischer Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Als Fachautor hat er zahlreiche Aufsätze zur neueren Geschichte veröffentlicht. Nähere Infos unter www.stadtmuseum-schorndorf.de.