Stadtnachricht

Inklusion in der Arbeitswelt


Beim Workshop fand ein reger Austausch statt.

Unter dem Titel „Inklusion - Potentiale erkennen und nutzen“ lud die Arbeitsgruppe „Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung“ des Bündnisses für Inklusion und Teilhabe ins Mehrgenerationenhaus Familienzentrum Schorndorf ein. Gäste waren Personalverantwortliche sowie Unternehmerinnen und Unternehmer. Ziel war der Austausch und die Information zwischen Organisationen, die Menschen mit Behinderung in Arbeit vermitteln und sie bei der Erwerbsarbeit begleiten und jenen, die sie einstellen.

Etwas tun, statt nur darüber zu reden

Christian Bergmann, Fachbereichsleiter des städtischen Fachbereichs Familie und Soziales, moderierte den Workshop. „Über Inklusion reden wir schon eine ganze Weile, aber wir alle sind heute hier, um etwas zu tun,“ begrüßte Bergmann. Die Mitglieder der AG „Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung“ sind Experten in der Begleitung von Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt. Dazu gehören die Agentur für Arbeit Waiblingen, der Integrationsfachdienst (IFD) Rems-Murr, die Remstalwerkstätten der Diakonie Stetten und die Sozialintegrative Alltagsbegleitung (SOA) e.V..

Das Arbeitstreffen diente dem Austausch mit Personalverantwortlichen und Unternehmern über deren Erfahrung bei der Einstellung von Menschen mit Behinderung. Es ging aber auch um Sorgen und Ängste und es wurde die Frage gestellt, was ein Personalverantwortlicher an Informationen benötigt, um einen Menschen mit einer Behinderung einzustellen.

Bei der Vorstellung der Ziele sagte Ralph Diehl von der Agentur für Arbeit Waiblingen „Wir wollen eine Welle lostreten.“ Eine Welle der Information für Arbeitgebende über die vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung.

Dass diese ein Potential darstellen, kam bei den Inputs dreier großer Unternehmen deutlich zum Tragen: Gabriele Dockhorn, Personalberaterin im operativen Service der Agentur für Arbeit Stuttgart, berichtete von einer aktuellen Einstellungsoffensive innerhalb der Agentur für Arbeit. Bewusst möchte man Menschen mit Behinderung eine Chance auf dem Arbeitsmarkt geben. Wichtig sei es dabei, „Berührungsängste innerhalb der Mitarbeiterschaft abzubauen“.

Die Personalreferentin der Firma Dungs, Ronja Seitner stellte das enge Zusammenspiel verschiedener Organisationen bei der Beschäftigung eines schwerbehinderten Menschen als hilfreich dar. Bei ihnen laufe dies sehr gut. Etwa alle sechs Wochen gebe es ein Treffen mit Ebbe Buhl von der SOA. Außerdem besteht enger Kontakt zum IFD Rems-Murr, der bei Schwierigkeiten vermittle. „Ein nicht unerheblicher Zuschuss durch die Agentur für Arbeit bewirkt, dass man sich mehr Zeit nehmen kann. Wir sehen die Erfolge der Zusammenarbeit“, erklärt Seitner.

Dies bestätigte auch Monika Hauger, Bereichsleiterin Personal bei Oskar Frech. Vermittelt durch die Remstalwerkstätten der Diakonie Stetten, stellte die Firma einen jungen Mann für Hausmeistertätigkeiten ein. Wichtig sei hierbei eine gute Information über die Art der Behinderung. Nur dann könne man gezielt unterstützen und zusammenarbeiten.

Offenheit, Toleranz und Transparenz sind entscheidende Schlagwörter bei der Einstellung von Schwerbehinderten. Darüber war sich die Arbeitsgruppe einig.

Informationen wünschen sich die Vertreter der Wirtschaft vor allem über die rechtliche Seite. Hauger gab einen guten Hinweis: „Vielleicht muss man einfach anders denken und offene Stellen zunächst mit dem IFD, der Agentur für Arbeit oder der Remstalwerkstatt abfragen.“ Alle Anwesenden empfehlen der Arbeitsgruppe des Bündnisses für Inklusion und Teilhabe weiter offensiv über die Anstellung schwerbehinderter Menschen zu informieren. Neben Vorurteilen hält sich auch das Gerücht, man könne schwerbehinderte Mitarbeiter nicht kündigen, hartnäckig.

Anwesende

Anwesend waren, neben den bereits genannten, folgende Organisationen und Unternehmen: Edeka Reichert Weinstadt, Grüner Zweig Waiblingen, AWO Rems- Murr, Landratsamt Rems-Murr-Kreis, Waschwerk DienstleistungsPartner (DLP) der Diakonie Stetten und die Paulinenpflege Winnenden.

Das Arbeitstreffen wurde organisiert von Mitgliedern des Bündnisses für Inklusion und Teilhabe. Zur besseren Vernetzung und für den regelmäßigen Austausch in die Wirtschaft, sucht das Bündnis noch ein Unternehmen als Mitglied.

Nähere Infos zum Bündnis sind unter www.schorndorf.de/inklusion zu finden. Gerne kann auch Kontakt zur Inklusionsbeauftragten Lena Rosteck, E-Mail lena.rosteck(at)schorndorf.de, aufgenommen werden.