Stadtnachricht

Die Heizung fit für die Zukunft machen


Rund 80 Interessierte verfolgen die Präsentation rund um das Thema Heizen.

Die Frage, wie die eigene Heizung fit für die Zukunft gemacht werden kann, beschäftigt derzeit viele Menschen. Dementsprechend groß war das Interesse an der Informationsveranstaltung „Pumpe, Pellet und Co: Wie Sie richtig heizen“, die die städtische Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität gemeinsam mit der Energieagentur Rems-Murr organisiert hatte.
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger waren am Donnerstag vergangener Woche in den Großen Sitzungssaal im Rathaus gekommen, um mehr über die aktuelle Gesetzeslage, Einspar- und Fördermöglichkeiten beim Heizen zu erfahren. „Dass so viele Menschen gekommen sind, um sich mit uns über das Thema Heizen auszutauschen, zeigt, dass wir mit diesem Thema ein passendes Angebot geschaffen haben“, sagte Diana Gallego Carrera, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität.
Mit Blick auf einen Heizungstausch stellte Tilman Landwehr, unabhängiger Energieberater der Energieagentur Rems-Murr, klar, dass funktionierende fossil betriebene Heizungen bis zum Jahr 2045 weiterbetrieben werden können.
Auch Reparaturen der fossilen Heizungen sind bis zu diesem Jahr zulässig. Wird eine Heizung jedoch ausgetauscht oder neu eingebaut, so greift innerhalb eines Neubaugebiets bereits jetzt die Regelung, dass neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.
Bei einem Heizungstausch in Bestandsgebäuden sowie in Neubauten in Gebäudelücken greift die 65-Prozent-Regelung für Schorndorfer Bürgerinnen und Bürger erst ab dem 30. Juni 2028. Einzige Ausnahme: Sollte zuvor ein neues Wärmenetz verlegt werden, so gelten gesonderte Regelungen für die Anrainer entlang der Wärmenetztrasse.

Öl und Gas werden immer teurer

Tilman Landwehr gab jedoch zu bedenken: „Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich jetzt noch eine Öl- oder Gasheizung einbauen zu lassen, so müssen Sie erstens zuvor ein Beratungsgespräch mit einem unabhängigen Energieberater in Anspruch nehmen. Dies ist nun gesetzliche Pflicht. Zweitens sollten Sie bedenken, dass die CO2-Bepreisung fossiler Brennstoffe stetig ansteigen wird.“ So wurde der Preis zuletzt von 30 auf 45 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2 angehoben. Im nächsten Jahr sind bereits 55 Euro pro Tonne CO2 angedacht und 2026 gar 65 Euro. Zur Orientierung: Bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh Gas entstehen rund zwei Tonnen CO2.
Für den Umstieg auf Heizsysteme mit erneuerbaren Energien empfahl Landwehr Wärmepumpen, biomassebetriebene Heizungen (Pellet) oder Hybridheizungen, die dann sukzessive auf erneuerbare Energien umgestellt werden können. Wärmepumpen erfreuen sich schon jetzt großer Beliebtheit. Es gibt sie in drei Ausführungen: Außenluft-Wärmepumpe, Grundwasserwärmepumpe und Erdwärmepumpe. Um zu prüfen, ob eine Wärmepumpe auch für einen Altbau geeignet ist, sollte ein Fachmann eine Heizlastberechnung vornehmen. Anhand dieser lässt sich dann die Entscheidung für das richtige Heizsystem fällen. Hierbei gut zu wissen ist, dass ein Heizungstausch von der KfW-Bank mit bis zu 70 Prozent gefördert werden kann.

Beratung zu Heizung und PV

Von 75 Beratungsterminen, die an diesem Abend kostenlos gebucht werden konnten, wurden mehr als die Hälfte vergeben. Die kostenlosen Beratungstermine werden als Kombi-Check angeboten. Dabei thematisiert ein unabhängiger Berater der Energieagentur Rems-Murr in den Immobilien vor Ort unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten insbesondere drei Aspekte: Möglichkeiten des Heizungstausches oder der Optimierung der Heizungseinstellungen und Photovoltaik-Dachpotenziale. Das Restkontingent kann telefonisch direkt bei der Energieagentur unter Telefon 07151 975 173-40 angefragt werden. Wenn alle kostenlosen Termine vergeben sind, können interessierte Personen das Angebot für einen Selbstkostenpreis von 30 Euro pro Beratung in Anspruch nehmen.